Skip links
begrüßung dominik fehringer digikomm akademie thema personalmarketing

Zehn Wünsche der Wirtschaft

Zehn Wünsche der Wirtschaft

Offenburg. Die Wirtschaft hat schon einfachere Zeiten erlebt. Aktuell drückt der Schuhgleich an mehreren Stellen. Überbordende Auflagen und Bürokratie erschweren den Firmen in der Region ebenso das Arbeiten wie der Fachkräftemangel und die hohen Energiepreise. In Offenburg kommen noch die Klagen über fehlende Gewerbeflächen für die weitere Entwicklung der Unternehmen dazu. Was muss besser werden, damit die Wirtschaft in Schwung bleibt und am besten noch mehr in Fahrt kommt? Wir haben Dominik Fehringer, Geschäftsführer von Nectanet (ehemals Wirtschaftsregion Ortenau) gefragt, welche zehn Wünsche er für das Jahr 2024 aus Sicht der Wirtschaft hegt.

  1. Bürokratie abbauen

Die Wunschliste beginnt wenig überraschend: Der Schleier der Bürokratie, der sich über das Land gelegt hat, muss weg. Zum Handeln aufgefordert sind Politik und Verwaltung auf allen Ebenen im Sinne dieses mutmachenden Zitats eines klugen Philosophen: „Der Schleier, der eure Augen umwölkt, wird gehoben werden von den Händen, die ihn webten.“ Der Ball liegt folglich in den Händen verantwortungsbewusster Politiker.

  1. Start-ups entlasten

In dieselbe Kerbe schlägt der Wunsch nach einer Entlastung von Start-ups. Gute Vorschläge gibt es zuhauf, unter anderem Erleichterungen beim Zugang zu Kapital, einfachere Einstiegsmöglichkeiten für ausländische Fachkräfte, allgemein verfügbare Gründerstipendien und insgesamt weniger restriktive Regulierungen. Die Politik sollte Start-ups als treibende Wirtschaftskraft der Zukunft erkennen.

  1. Dialog statt Konfrontation

Politik und Wirtschaft müssen im konstruktiven Dialogbleiben. Ich wünsche mir, dass diejenigen, die diesen tugendreichen Pfad bereits verlassen haben, sich am Riemen reißen. Ein anständiger Umgang zwischen allen Menschen ist die Grundlage einer funktionierenden Demokratie.

  1. Infrastruktur und Energieversorgung

Ich wünsche mir, dass wir unser Land in einer anderen Geschwindigkeit modernisieren. Ob bei der Schiene, Wasserstoff- und Energienetzen, Glasfaser und 5G – die zehnfache Geschwindigkeit käme dem Wunsch der Wirtschaft schon sehr nahe und mit einer ordentlichen Energiepolitik könnte der Industriestandort Deutschland gesichert werden.

  1. Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung

Beim Wunschzettelschreiben soll schon versucht worden sein, besonders große Wünsche in der Mitte zu platzieren, damit das Christkind (oder andere Erfüllungsgehilfen zu Jahresbeginn) vielleicht beim Drüberlesen einen schier unerfüllbaren Wunsch aus lauter Unaufmerksamkeit wahrmacht. Ich belasse es beim Versuch und hoffe, dass wir bei der Digitalisierung von anderen Ländern lernen und dass die schmalsten Schultern der föderalistischen Kaskade nicht länger die größte Last zu tragen haben.

  1. Bildungsgerechtigkeit und Bildungsanspruch

Zur Wahrheit gehört: Für unsere Zukunft brauchen wir jedes Kind! Zu meinen großen Wünschen gehört, dass Deutschland wieder zum Spitzenreiterin Bildung und Wissenschaft wird. Das macht nicht nur die Wirtschaft, sondern das ganze Land glücklich.

  1. Qualifizierte Zuwanderung ermöglichen

Erkenntnis: Mit einem komplizierten Regelwerk lassen sich nur wenige qualifizierte Fachkräfte für eine Beschäftigung in Deutschland begeistern. Daraus resultierender Wunsch: Pragmatismus schlägt Pedanterie.

  1. Mehr Frieden auf der Welt

Der viel zitierte Wunsch nach „Weltfrieden“ bei vorwiegend amerikanisch gefärbten Schönheitswettbewerben ist längst keine Komödie mehr. Im Frieden blüht der Handel, ganz abgesehen von allen weiteren Vorteilen eines guten Miteinanders.

  1. Gemeinsam statt einsam

Ich wünsche mir, dass wir das Miteinander und Füreinander nicht verlernen. Die Schwarmintelligenz behält immer die Oberhand, auch wenn bei manchem die vermeintlich eigene Intelligenz unschlagbar zu sein scheint.

  1. Realitätssinn

Wunschlisten sind alberne Parallelwelten eines hypothetischen Universums. Da aber eben nur Taten zählen und nicht Wünsche, verbleibt am Ende nur eine Bitte: Tut mehr für die Wirtschaft, weil alles Tun in diese Richtung uns allen gut tut.

Ein Artikel der Mittelbadischen Presse / Christian Wagner.
https://mittelbadische.de/